Mittwoch, 17. Oktober 2012
2712 n. Chr.
Muncken (ehemals München), 2712 n. Chr.
Großuniversität Muncken
Die Philosophische Fakultät

Der Professor: Aberglaube hat immer eine große Rolle im Leben der Menschen gespielt. Bereits in der Steinzeit jagten die Menschen im Frühling keine Mammuts und glaubten es bringe Unglück. Oder in den alten Zivilisationen in Asien, bei der Sonnen- oder Mondfinsternis, glaubten die Menschen, die Götter seien verärgert. Deshalb gingen sie in die Tempel und beteten, um somit die Götter zu besänftigen. In Europa, wenn einer psychisch krank war, glaubte man, er sei vom Teufel besessen. Auch zu Beginn des Jahrtausends, als unsere Galaxie Milchstraße und noch weitere drei Galaxien in einer magnetischen Wolke geraten waren und es auf der Erde warm wurde, dachten die Menschen, sie seien schuld daran. Sie glaubten, dass das Fehlverhalten der Menschen die Ursache der Erderwärmung sei.
Student: Gab es auch Menschen, die daran nicht glaubten?
Professor: Ja, aber sie waren in der Minderheit und keiner hörte auf sie.

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Dienstag, 16. Oktober 2012
Was vor 4000 Jahren in einer Stadt in Südwestasien geschah...
Südwestasien vor 4000 Jahren



Bodura wurde gekidnappt und das war das Werk einer einzelnen Person. Der Entführer war der Hohepriester, Guarasm. Er wusste, dass Bodura, um den Feuergott zu befriedigen, bei jedem Vollmond, die östliche Mauer des Tempels mit Wasser und Milch wusch. Und er wusste, dass sie dort allein war. Er hatte sie mit einem Stock bewusstlos geschlagen und in den Tempel gebracht. Und jetzt lag sie mit gebundenen Armen und Beinen in einem Zimmer des Tempels. Wer weiß, was mit ihr während der Bewusstlosigkeit geschah.
Der Priester kam herein.
„Warum bin ich hier? Was hast du mit mir gemacht?“, fragte Bodura ängstlich und versuchte aufzustehen, aber die Fessel an ihren Beinen und Armen hinderte sie daran.
„Dir ist nichts passiert“, antwortete der Priester. „Ich lasse dich nach Hause gehen, aber versprich mir, niemandem von dieser Nacht zu erzählen.“
„Ich werde allen erzählen. Ich werde allen erzählen. Du bist kein Priester, du bist Urogo, der Teufel.“
„Das tust du nicht“,
„Doch! Das werde ich“, antwortete Bodura und brach in Tränen aus.
Der Priester wurde nervös. Was Bodura vorhatte, konnte sein Amt und sogar sein Leben kosten. Seit Jahren war er Priester. Er hatte Macht und Geld und ein unbekümmertes Leben. Und jetzt wollte dieses Mädchen alles zunichtemachen.
„Versprich mir, dass du niemandem davon erzählst“, schrie er das Mädchen an.
„Ich werde es jedem Einzelnen erzählen“, sagte Bodura weinend.
Der Priester war verzweifelt. Er musste etwas tun, aber was? Er dachte, er könne das Mädchen umbringen, aber wo sollte er die Leiche verstecken. Plötzlich kam ihm ein teuflischer Plan in den Kopf.
Am nächsten Tag ging er vor den Tempel und erzählte den Menschen, die sich zum Beten des Feuergottes Wasis versammelt hatten, dass der Feuergott verärgert sei und von ihnen Opfer verlangt.
„Wir sind bereit ihm alles zu geben“, riefen die Frauen und Männer.
„Er will, dass wir für ihn ein Mädchen opfern“, antwortete der Priester.
Die Menschen schwiegen. Es war etwas Neues. Bis jetzt hat keiner von ihnen menschliche Opfer verlangt.
„Ihr müsst das tun.“, sagte der Priester. „Wir haben keine andere Wahl“.
Die Menschen schwiegen immer noch.
„Warum schweigt Ihr?“, rief der Priester. „Wollt Ihr alle sterben? Wasis würde euch vernichten“
„Wen sollen wir opfern?“, fragte ein Mann.
„Wasis sprach zu mir und sagte, dass er selbst das Mädchen ausgewählt hat. Er sagte, das Mädchen sei in der Höhle eines Berges. Er hat mir den Weg dorthin beschrieben. Geht und holt das Mädchen. Aber Vorsicht! In sie ist der Teufel eingefahren. Sie schreit zu laut und greift jeden an, und deshalb ist sie gefesselt und geknebelt. Bringt sie hierher, ohne sie zu befreien.
Vier Männer gingen und holten das Mädchen. Die anderen machten ein großes Feuer. Der Priester wollte es so. Bodura wurde ins Feuer geworfen und starb.
Und so kam es, dass jedes Jahr ein Mädchen für den Feuergott geopfert wurde. Vielleicht Hunderte oder Tausende Mädchen, bis die moderneren Religionen die Weltbühne betraten.

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Montag, 15. Oktober 2012
Unterschiede der Kulturen
Im Orient, wenn man jemanden bei einem Streit hart treffen will, beleidigt man seine Mutter und Schwester. Ich glaube, ich muss dafür keine Beispiele bringen, da fast jeder das weiß. Für die Europäer ist das bedeutungslos. Sie würden sagen: „Du hast Problem mit mir, was hast du mit meiner Mutter zu tun?“ Was aber die Europäer hart trefft, ist wenn sie beim Autofahren von jemandem überholt werden. Das ist eine Beleidigung. Stellen Sie sich vor, Sie fahren auf eine 2-Spurige Straße auf die linke Spur hinter ein Auto, das mit 40 km/h unterwegs ist. Die rechte Spur ist frei. Vorne kommt eine Ampel und sie ist rot. Man bleibt natürlich an der Ampel stehen, aber Sie wechseln vorher auf die rechte Spur um, wenn es gleich grün ist, an das langsam fahrende Auto vorbeizuziehen, weil man eh fünfzig fahren darf. Dessen Fahrer merkt das, und sobald der Ampel auf Grün schaltet, fährt er mit Vollgas los und lässt Sie wieder hinter sich. Er würde sogar einen Strafzettel in Kauf nehmen, aber er würde sich nicht von Ihnen überholen lassen. Das ist eine Beleidigung.

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